Die Kreuzblitzhexen Grafenaus haben Ihren Ursprung im Mittelalter, als die Weiber der Bauern tagelang in den Wäldern Grafenaus ausharren mussten, bevor sie sich auf die Suche nach Ihren Liebsten begeben konnten. Aus dieser Zeit stammt auch die traditionelle Kleidung. Das ockerfarbene Oberteil schützte sie in den Nächten vor der beißenden Kälte und Nässe, welche sie ertragen mussten. Die Flicken, mit denen die Stoffe versehen sind, zeugen von der Not dieser Epoche. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, sich neue Kleidung zu beschaffen. So mussten Sie ihre geschundenen Leiber fast ein Leben lang mit Gewändern bedecken, welche zum Teil aus vorhergehenden Generationen vermacht wurde. Der dunkelbraune Rock half geschickt dabei, den Dreck der Ernte zu verbergen. Ein besonderes Augenmerk gilt dem saftig Roten Halstuch, welches die Blicke der Männer auf die weiblichen Reize lenken sollte, sowie die handgefertigten schwarz-roten Socken, welche die Waden der Weiber wärmte. Der Besen der Hexen diente nicht nur dazu Haus und Hof zu reinigen, sondern auch ungebetenen Gästen, sowie aufdringlichem Dorfgesindel Manieren zu lehren.
Heute erkennt man eine Kreuzblitzhexe nicht nur an der typischen Kleidung, sondern auch an ihrer Mimik. Die Maske, die von Schnitzer Uwe Thaler in Altensteig angefertigt wird, erzählt die dramatische Geschichte einer jeder einzelnen Hexe. Die Schmerzen und Verzweiflung, welche sich in den Augenliedern wiederspiegelt sowie der verzogene Mund mit den vollen Lippen lässt keinen Zweifel: Das muss eine Kreuzblitzhexe sein. Und wer daran noch immer zweifelt, der erkennt Sie nicht zuletzt an den grellen gelben Blitzen auf der Stirn, welche ein jeder Hästräger sinnbildlich mit seiner Maske überreicht und somit auf die Stirn gebrannt bekommt. Somit ist er vor den Anwohnern Grafenaus eindeutig als Kreuzblitzhexe gekennzeichnet.
Hier gibt es ein schönes Filmchen über unseren Maskenschnitzer Uwe Thaler.